Kuhkraft denkt Ketose neu!
Nachlese zum Workshop mit Dörte Döpfer „Genau mein Typ“ von Tierärztin Jenny Petri
Diesen Herbst, am 15. Oktober 2019, konnten wir Frau Dörte Döpfer von der Universität Wisconsin zu einen Fortbildungstag im Kuhkraft-Werk für uns gewinnen.
Im kleinen Kreis von 15 Personen wurde nicht nur einem Frontalvortrag gelauscht, sondern eifrig diskutiert und debattiert. Alle gemeinsam brachten wertvolle Erfahrungen, Kritik und Vorschläge zum Handling von Transitkühen ein.
Allerdings: Wer damit rechnete, dass ihm eine Pauschallösung angeboten werden würde, der war hier an der falschen Adresse. Vielmehr ging es darum, dass jeder auch eigene Erfahrungen aus seinem Betrieb mit in die Diskussion einbringt, um am Ende für sich und seinen Betrieb eine persönliche Quint-Essenz mit Möglichkeiten zur Optimierung des Transitmanagements zu ziehen.
Die “five cow types”
Vormittags beschäftigten wir uns mit dem Thema der negativen Energiebilanz (NEB) um den Kalbezeitpunkt und damit einhergehend mit den von Frau Döpfer definierten „Five cow types“, also den fünf Typen von Kühen mit unterschiedlichem Umgang auf die NEB.
Und genau hier liegt auch der Knackpunkt, wenn wir uns klar machen, dass die NEB zunächst mal ein physiologischer Zustand ist, mit dem aber die eine Kuh besser als die andere umgehen kann. Das ist dann entweder die Marathon-Kuh, die clevere Kuh, die gesunde Kuh, die ketostiosche Kuh oder aber die PMAS (poor-metabolic-adaptation syndrome) -Kuh, die uns besonders Sorgen bereitet und vermutlich crashen wird.
Unterschiedliche Typen richtig managen
Die Schlagworte hierzu sind dann: Detektion und Selektion. Diese Tiere zu erkennen (auch schon vor der Kalbung), zu unterscheiden, sie früh genug zu behandeln bzw. und aus der Zucht auszuschließen, d.h. ggf. auch zu merzen sowie unsere Haltungs- und Managementsysteme immer wieder zu optimieren ist die Kunst an der Geschichte. Dabei helfen uns Parameter wie der Fett-Eiweiß-Quotient aus den Milchleistungsdaten, NEFA-Blutproben, BHB-Werte aus dem Blut und, ganz klar, die Messung der Rückenfettdicke.
Über Möglichkeiten zur schnellen und möglichst kostengünstigen Bestimmung der NEFA-Werte sowie zu MLP-Ergebnissen von Einzeltieren bereits am 3.MT wird Kuhkraft Sie, liebe Kunden, auf dem Laufenden halten – wir sind da dran!
Nachmittags widmeten wir uns dann vordergründig den Praxisbeispielen und dem Brainstorming: Wie ist es in unseren Betrieben möglich, die crash-Kühe früh zu identifizieren und wie sieht eine praxistaugliche Behandlung und Betreuung im Allgemeinen aus?
Danke
Wir von Kuhkraft sind immer wieder stolz darauf, dass wir mit Landwirten auf so hohem Niveau zusammenarbeiten dürfen und bedanken uns bei allen Teilnehmern und insbesondere auch bei Frau Döpfer für den starken Tag!