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Rosige Zeiten für die Milchproduktion?

In regelmäßigen Abständen erhalten wir von unseren Kunden in Kuhkraftland Daten zum Milchpreis, zur aktuell erbrachten Leistung und zu den Futterkosten. Was stellt nun Kuhkraft-gute, gesunde Kühe mit diesen Daten an?

Nun, wir geben diese als IOFC, Income over Feedcost, d. h., der Nettoertrag an Milchgeld pro Tier und Tag nach Abzug der Futterkosten, an unsere Kunden zurück. So erhält jede:r Milchviehhalter:in monatlich einen Link, mit dem sie/er den Betrieb und dessen Kosten mit allen anderen Betrieben in Kuhkraftland vergleichen bzw. sich einordnen kann – natürlich anonym.

Was sagt uns der IOFC?

IOFC Auswertung 1
IOFC Auswertung 2

Wie in den beiden Grafiken, die den Schnitt aller Kuhkraft Betriebe darstellen, ersichtlich, ist der IOFC über die vergangenen 12 Monate kontinuierlich gestiegen. Wir wollen uns im Nachfolgenden den Gründen für diese sehr schöne, weil profitablere Entwicklung widmen:

  1. Lag der Mittelwert für die melkende Herde im August vergangenen Jahres noch bei 7,40 €, so können wir im Juli 22 stolz auf einen Durchschnittsertrag von 11,50 € netto Milchgeld pro melkende Kuh und Tag zurückblicken. Das bedeutet ein Plus von 4,10 €. Wenn wir nun davon ausgehen, dass ein Betrieb erst ab einem Betrag von 7,00€ IOFC beginnt, wirtschaftlich profitabel zu arbeiten, dann lagen wir im August letzten Jahres noch deutlich an der unteren Grenze. Aktuell können wir uns jedoch auf ein ordentliches, finanzielles Polster stützen.
  2. Der wichtigste Grund für diese deutliche Erhöhung des IOFC ist die Entwicklung des Milchpreises. Zahlte die Molkerei im August 2021 netto zwischen 32,5 Cent (DMK) und 35,5 Cent (Campina) pro Liter Milch, so lagen die Juni Preise 22 nun zwischen 49,6 Cent (Hochwald) und 53,5 Cent (Campina). Der Krieg in der Ukraine und die rückläufige, angelieferte Milchmenge an die Molkereien zeichnen hierfür in erster Linie verantwortlich. Wir haben also binnen eines Jahres einen Mehrerlös von rund 0,20 € pro Liter gemolkener Milch. Und das Gute daran ist, dass ein Ende der Fahnenstange noch nicht in Sicht ist. Auch die 0,60 € sind zum Greifen nahe!
  3. Ein weiterer entscheidender Faktor für einen höheren Erlös aus der Milchproduktion ist auch die Entwicklung der Herden in Kuhkraftland. So lieferte beispielsweise der DMK Betrieb im August letzten Jahres noch 37,4 l pro Tier und Tag an die Molkerei. Seine Futterkosten beliefen sich zu diesem Zeitpunkt auf 12,4 Cent pro Liter erzeugter Milch. Damit kam er bei den Melkenden auf einen IOFC von 7,56 €. Beim Bestandsbesuch vergangene Woche konnten wir dann im Protokoll 42,9 l abgelieferte Milch aufschreiben. Seine Futterkosten sind in den vergangenen Monaten, wie überall, enorm angestiegen, er muss 18,1 Cent pro Liter erzeugter Milch für Futter ausgeben. Sein IOFC beläuft sich allerdings aktuell auf 15,07€ für jede melkende Kuh, das sind genau 7,51 € mehr als noch vor 12 Monaten. Ein enormer Unterschied!
  4. Extrem wichtig für die Ökonomie ist auch das Verhandlungsgeschick beim Einkauf von Kraftfutter: Wenn der Beispielbetrieb statt den aktuellen 43,56 € für die aktuelle Mischung im Vorfeld für, sagen wir, 35 €/dt kontaktiert hätte, dann kostet ihn die Produktion von 1 l Milch statt 18,1 Cent nur noch 15,5 Cent. Damit steigt der IOFC auf 16,19 €, also 1,12 € mehr Milchgeld nach Abzug der Futterkosten pro Kuh und Tag. Bei 100 Kühen macht das 112 € am Tag, das sind 3360 € im Monat. Bei 300 Kühen ergibt diese Rechnung 10.080 €!

Zusammenfassung

  • Milchproduktion war noch nie so rentabel wie zum aktuellen Zeitpunkt!
  • Alles und jedes, was dabei hilft, die Milchleistung meiner Kühe zu steigern, macht ökonomisch Sinn. Dabei ist natürlich der Gesundheit der Tiere oberste Priorität einzuräumen.
  • Die Kraftfuttermärkte zeigen sich seit dem Ukraine Krieg sehr volatil, d. h., es ist extrem schwierig, den richtigen Zeitpunkt für Kontrakte zu finden. Aktuell werden in Kuhkraftland bereits Kontrakte von Februar bis August 23 abgeschlossen. Diese liegen derzeit zwischen 41 € und 43 € und sind bei den derzeitigen Perspektiven zu empfehlen.
  • Der Steigerung der Milchleistung ist dabei absolute Priorität einzuräumen, denn sie bedeutet mehr Rentabilität als besonderes Geschick oder Glück beim Abschließen eines Kontraktes.
  • Denjenigen, die sich noch nicht am IOFC-Vergleich beteiligen, möchten wir dieses Benchmarking wärmstens empfehlen, da es aktuell keinen besseren Wert gibt, der die Rentabilität Ihrer Milchviehherde besser darstellt.

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